HypnoBirthing – ein Konzept kritisch betrachtet im Vergleich zur individuellen Geburtshypnose

HypnoBirthing & Geburtshypnose im Vergleich

Das Konzept «HypnoBirthing» von Mary F. Mongan enthält sehr gute Ansätze. Im Verlaufe der Jahre hat die Methode dazu verholfen, dem forschen Geburtstrend mit vielen medizinischen Interventionen und geplanten Kaiserschnitten entgegenzuwirken. HypnoBirthing versucht, die Frauen vermehrt auf ihre natürlichen Fähigkeiten zu sensibilisieren.

Kritisch betrachtet, ist HypnoBirthing jedoch recht dogmatisch und kann in manchen Fällen zu Enttäuschungen führen, sofern die Geburt nicht wie geplant, erhofft oder gewünscht verläuft. Aus den folgenden Gründen stellt die Persönliche Geburtshypnose eine realitätsbezogene, individuelle und moderne Alternative zum klassischen HypnoBirthing dar:

HypnoBirthing ist ein programmistisches Konzept, welches jeder Frau dieselbe Methodik vermittelt.

  • Geburtshypnose arbeitet nach neuster Hypnosetechnik vornehmlich in Einzelsitzungen individuell, persönlich und auf die Bedürfnisse der einzelnen Frau ausgerichtet.

HypnoBirthing hat einzig die natürliche Spontangeburt im Fokus.

  • Geburtshypnose berücksichtigt jede Form der Geburt und versucht, keine Enttäuschungen zu hinterlassen. Frei von Werten und mit einer realistischen Einstellung dürfen sich nicht nur Frauen optimal vorbereitet fühlen, die eine natürliche und interventionsfreie Spontangeburt anstreben, sondern auch Gebärende, bei denen unverhofft sowie geplant eine PDA (Periduralanästhesie) oder eine Sectio (Kaiserschnitt) zum Einsatz kommen.

HypnoBirthing spricht von einer sanften und schmerzfreien Geburt.

  • In den seltensten Fällen ist eine Geburt unter den obgenannten Attributen realistisch und möglich. Geburtshypnose unterstützt auch eine kraftvolle, erdige Geburt. Sie widmet sich insbesondere dem positiven Umgang mit dem Geburtsschmerz und dessen Milderung und beleuchtet alle erfreulichen Aspekte einer Geburt.

HypnoBirthing vermittelt eine vorgefertigte Atemtechnik und animiert Frauen dazu, ihr Kind nicht herauszupressen, sondern herauszuatmen.

  • Geburtshypnose fördert das Erlernen einer individuellen und fundierten Atemtechnik, welche in die Hände von Atem-Fachpersonen gehört. Der Pressdrang selbst ist eine ganz natürliche, erwünschte und sinnvolle Reaktion des Körpers, der mental wunderbar unterstützt werden kann.

HypnoBirthing arbeitet mit Visualisierungen der Geburt.

  • Geburtshypnose arbeitet mit persönlichen Erfahrungsmomenten der Entspannung. Das muss nicht in jedem Fall die Visualisierung einer Geburt sein. Erstgebärende können sich diese nur durch Informationen anderer vorstellen. Mehrgebärende verfügen bereits über eigene Geburtsgeschichten. Je nach Situation kann eine Visualisierung der Geburt förderlich oder aber auch kontraproduktiv sein.

HypnoBirthing bietet zum Buch eine Begleit-CD mit der «Regenbogen-Entspannung». Diese beinhaltet ausschliesslich Anweisungen anstatt Möglichkeiten und widerspricht damit echter Hypnosetechnik.

  • Geburtshypnose legt sehr grossen Wert auf eine professionell ausgeführte, persönliche Hypnose. Klientinnen erhalten am Ende der Einzelsitzung eine eigens für sie erarbeitete und erstellte Aufnahme in Form einer mp3 Datei.

HypnoBirthing händigt Listen aus, die vielerlei Anweisungen an die medizinischen Begleitpersonen enthalten.

  • Geburtshypnose verzichtet auf ein solches Vorgehen und empfiehlt ein persönliches Vorgespräch am geplanten Geburtsort. Forderungen und konkrete Vorstellungen über den Verlauf einer Geburt kommen bei Hebammen und Ärzten nicht immer gut an und können schon im vornherein eine unangenehme Atmosphäre schaffen.

Denn es ist nicht egal, wie wir geboren werden. Und es ist auch nicht egal, wie wir gebären.

Nora Imlau

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